Hier findet jeder, der interessiert ist, Antworten und Erfahrungen aus meinem Therapiealltag. Fragen, die oft gestellt werden, Störungsbilder und Therapiemethoden, die mich beschäftigen. Hier wird man fündig.
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M. Busch
Warum die Seelenklempnerin?
Warum benutze ich diese Bezeichnung? Vielleicht, weil sie mich nie abgeschreckt oder gekränkt hat? Im Gegenteil, ich empfinde sie als Kompliment, denn es würde sich doch auch keiner dafür schämen, den Klempner für sein Haus oder seine Wohnung gerufen zu haben, weil ein Rohrsystem nicht richtig funktioniert. Und hier ist es nichts anderes: Etwas stimmt nicht mit mir, ich fühle mich nicht gut, bin unzufrieden, unglücklich und schaffe es nicht allein, die Probleme zu bewältigen. Ich brauche Hilfe, jemanden, der mit klarem Blick auf die Sache schaut und die Hindernisse für mich hervorhebt, der mich zum Umdenken bewegt. Genau das möchte ich sein: der Mensch, den man in seiner Not kontaktiert und zu Rate zieht.
Psychotherapeutin zu sein, ist, glaube ich, etwas, das nur die Wenigsten verstehen und sich vorstellen können. Das mag einerseits daran liegen, dass es wenig Berührungspunkte im Alltag gibt, aber andererseits gebe ich meiner Berufssparte auch ein wenig selbst die Schuld. Dadurch, dass die Behandlungen sehr vertraulich und hinter verschlossenen Türen stattfinden, kann sich kaum jemand eine Vorstellung davon machen, was in einer Therapie eigentlich passiert.
Was wird der Therapeut mich fragen?
Warum ist meine Familie von Interesse?
Werde nur ich reden?
Eventuell will ich nur einen direkten Ratschlag, was zu tun ist. Werde ich den kriegen?
Ich kann nur berichten, wie meine erste Sitzung mit einer Patientin war, eine nette Frau Mitte vierzig, die aufgrund von Depressionen bei mir in Behandlung kam. Ich war so nervös, ich wusste nicht sicher, was ich fragen sollte, was zu weit ging, was in Ordnung war. Jetzt, über 8 Jahre später, habe ich eine ganz simple Lösung für dieses Problem gefunden: Ich frage alles und lasse die Patienten entscheiden, was sie beantworten wollen oder nicht. Es ist der Respekt füreinander, das Zuhören, das am Ende für eine hilfreiche, unterstützende Arbeitsbeziehung sorgt, die zu jedem Patienten stets einzigartig bleibt. Gleichzeitig habe ich gelernt, dass manche Dinge an- und ausgesprochen werden müssen. Wenn ich das Gefühl bekomme, es geht nicht vorwärts oder etwas behindert die Beziehung, so spreche ich diese Vermutungen direkt an. Genauso erwarte und wünsche ich mir das von Patienten. Wenn man zur Therapie geht, vielleicht Wochen oder Monate lang, dann sollte man das Gefühl von Fortschritt, von Einsicht haben. Nicht kontinuierlich, das wäre zu viel verlangt, aber doch zumindest in Abständen sollte es wachsen.
Was will ich damit sagen?
Dass Therapie kein Hokuspokus, kein Geheimnis ist. Es ist harte Arbeit im Team, bei der man sich seinem Innersten stellt, sich selbst betrachtet und kennenlernt sowie nach Verbesserung und Heilung strebt. Nur wenn man das möchte, wenn man diese Bereitschaft hat, kann man mit einem Therapeuten an die Arbeit gehen.
Wenn Patienten fragen: „Was kann ich tun?“, dann antworte ich meist: „Beobachten Sie sich gut, stellen Sie sich eine Zielsetzung und dann reden Sie mit mir.“
Liebe Grüße
Die Seelenklempnerin
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